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Historie

 

Am Anfang war das Nichts. Ein ziemlich mitgenommener, renovierungsbedürftiger, länglich geschnittener Raum in der Johannesstraße 17a. Zu DDR Zeiten beheimatete dieser einst eine kleine Druckerei, später nach der Wende für viele Jahre den Dixon Music Store. Seit dem Auszug des Plattenladens für elektronische Tanzmusik standen die Räumlichkeiten leer und warteten vergeblich auf eine neue Nutzung. Die beiden Brüder Lukas und Markus Krause sowie ihr langjähriger Weggefährte Tim Gleiche erkannten das große Potential der zentral gelegenen Örtlichkeit und wollten ihre Vision einer alternativen Jazzbar mit einer sich stetig verändernden Ausstellungsfläche mitten in der Erfurter Altstadt Wirklichkeit werden lassen. Zu dritt war dieses Vorhaben kaum zu Stemmen und so gründeten sie mit einigen Freunden den Snokksen e.V., einen Verein, der von nun an die Geschicke und Entwicklungen des Ladens lenken sollte. Schnell gesellten sich weitere Mitglieder dazu, die gemeinsam an der Idee arbeiten wollten. Mit viel Einsatzbereitschaft und ehrenamtlicher Eigeninitiative wurden die ersten nötigen Handgriffe und Umbauten getätigt und alsbald auch die ersten eigenen Veranstaltungen durchgeführt.

 

 

Das erste halbe Jahr voller Ausstellungen und Konzerte war bereits Geschichte, bis am 12. März 2016 das »Retronom« endlich offiziell eröffnet wurde. An diesem Abend wurde der Laden förmlich überschwemmt von kulturinteressierten jungen Menschen, denen die Freude ins Gesicht geschrieben stand, darüber, dass sich nach dem Ende des Centrum Clubs mit dem Retronom und einigen weiteren unabhängigen Locations nun langsam wieder neue Kultur-Einrichtungen in Erfurt etablieren würden. Bis zum Sommer folgten fünf weitere Ausstellungen, sowie die ersten »Late Night Crate Nights« und andere Konzertabende.

 

 

Nach der ersten fulminanten Saison und der Organisation des »Back in the Days« Open Air Festivals im WirGarten Erfurt, sollte das Retronom nachbarschaftstauglich und fit für die Zukunft gemacht werden. So wurden die Fenster zum Hof zugemauert, eine Schall- und Brandschutzdecke eingezogen und neue Elektroleitungen verlegt. Im Herbst 2016 startete das Retronom dann in seine zweite Saison, in der das künstlerische Konzept fortgeführt wurde. Insgesamt erhielten in dieser Spielzeit bei acht verschiedenen Ausstellungen mehr als dreißig junge Kunstschaffende und rund fünfzig Bands, Musiker, DJs und Rapper die Chance, ihr Können im Retronom unter Beweis zu stellen. Außerdem wurden mehrere Kinoabende, Lesungen, Poetry Slams und eine Kunstauktion zur Langen Nacht der Museen veranstaltet. Auch die dienstäglichen Spieleabende und donnerstäglichen Open Mic Freestyle-Cyphers wurden zu festen Institutionen im Erfurter Nachtleben und boten bei frisch gezapftem Fassbier und einem überwiegend regionalen Getränkeangebot auch jede Menge Gelegenheiten zum sozio- und interkulturellen Austausch in einem gemütlichen Ambiente.

 

 

Nach dem zweiten »Back in the Days« Festival im Kalif Storch mit namhaften Rappern, Beat-Producern und Breakdancern und anschließend einigen weiteren Umbauten im Retronom blicken wir nun mit viel Vorfreude auf eine neue bunte Saison – wenn das Retronom am 30.09.2017 seine Pforten endlich wieder öffnet.

 

Lukas Krause

Snokksen e.V. Vorstand

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Impressionen aus zwei Jahren

Das »Retronom« im Urzustand 2012